
Die Brille, durch die du siehst – Wie du deine Grenzen erkennst und bewahrst
- capricorn-atelier
- 27. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Kennst du das Gefühl, ständig für andere da zu sein, ohne selbst gesehen zu werden? Oder dass du dich am Ende eines Tages ausgelaugt, übergangen oder genervt fühlst – und gar nicht so genau weißt, warum?
Oft liegt das nicht an den anderen – sondern an der unsichtbaren Brille, durch die wir die Welt sehen. Diese Brille besteht aus alten Überzeugungen, Prägungen und Emotionen. Sie beeinflusst, wie du deine eigenen Grenzen wahrnimmst – oder eben übergehst.
👓 Die unsichtbare Brille: Dein emotionaler Filter
Stell dir vor, du trägst eine Brille mit einem speziellen Filter – sagen wir:
„Ich darf keine Umstände machen“ oder „Ich bin nur liebenswert, wenn ich mich anpasse.“
Dann wirst du:
Nein sagen als egoistisch empfinden
Deine Bedürfnisse ständig hinten anstellen
Schuldgefühle entwickeln, wenn du deine Meinung sagst
Dich wundern, warum andere dich nicht respektieren
Aber: Es liegt nicht nur an den anderen – sondern an deinem eigenen Filter.
🚧 Grenzen setzen ist kein Egoismus, sondern Selbstverantwortung
Grenzen sind Hinweise auf deine innere Wahrheit:
Wo beginnt dein Raum?
Wo endet die Verantwortung für andere?
Was ist deine Energie – und was gehört nicht zu dir?
Jede Grenze, die du klar, ruhig und liebevoll setzt, macht dich innerlich freier.
✍️ Übung: Deine innere Filter-Brille erkennen & neue Grenzen setzen
1. Reflexion – Was steht auf deiner Brille?
Nimm dir 5–10 Minuten Zeit und schreibe intuitiv auf:
Welche Sätze hast du über dich und deine Rolle verinnerlicht?
„Ich muss stark sein.“
„Ich darf andere nicht enttäuschen.“
„Ich bin für das Glück anderer verantwortlich.“
Wo fühlst du dich oft ausgelaugt oder ausgenutzt?
🔍 Diese Sätze sind oft unbewusste Programme, die deine Grenze verschieben.
2. Was wäre eine klare Grenze – mit neuer Brille?
Stell dir eine neue Brille vor, z. B. mit dem Filter:
„Ich bin genauso wichtig wie andere.“
„Ich darf liebevoll Nein sagen.“
„Meine Bedürfnisse verdienen Raum.“
Frage dich:
Was würde ich anders tun mit dieser neuen Brille?
Wem würde ich Grenzen setzen?
Welche Situationen würde ich verlassen oder verändern?
3. Formuliere eine konkrete Grenze
Schreibe einen Satz, den du beim nächsten Mal sagen möchtest – z. B.:
🗣️ „Ich brauche gerade Ruhe und melde mich später wieder.“
🗣️ „Ich kann das gerade nicht übernehmen – bitte frag jemand anderen.“
🗣️ „Das fühlt sich für mich nicht stimmig an.“
👉 Übe ihn laut vor dem Spiegel oder mit einer vertrauten Person.
💡 Fazit
Du kannst deine Brille nicht immer abnehmen – aber du kannst bewusst entscheiden, welche Gläser du trägst.
Grenzen setzen ist keine Mauer, sondern ein liebevolles Stopp-Schild in deiner Sprache.
Du musst dich nicht rechtfertigen – nur ehrlich mit dir selbst sein.
Denn echte Verbindung entsteht dort, wo deine Wahrheit Platz hat.
„Grenzen setzen heißt: Ich kehre heim zu mir.“
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